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Reisebericht Island und die Färöer Inseln 2013 von Ingrid Gronert

08.06.                   
Morgens 04:00 Uhr Abfahrt in Minden auf dem Betriebshof, fast alle Gäste sind pünktlich, nur die Osnabrücker – die sich mit einem Taxi bringen lassen wollten – fehlten. Leider war niemand auf dem Handy zu erreichen, so dass wir um 04:10 losfuhren. ½ Stunde später kam der ersehnte Anruf – der Taxifahrer hatte sich verfahren und die Gäste sich verspätet. Leider kannte der Fahrer auch nicht die A2 und Bad Eilsen, so dass ich sein Taxi per Telefon dorthin lotsen musste. Hier stand noch unser BE-Bulli, der die Gäste sicher bis zur Raststätte Allertal hinter uns herbrachte! Gott sei Dank – sie saßen merklich mitgenommen endlich im Bus! Alle anderen Einstiege klappten reibungslos, sodass nun alle Mitreisenden im Bus unterwegs in Richtung Norden waren. 2 Kaffeepausen später kamen wir pünktlich in Hirtshals gegen 13:00 Uhr an – die Norönna wartete schon! Aber durch extrem viel Ladung verzögerte sich die Abfahrt um 1 ½ Stunden! Na ja – wir als Passagiere waren ja schon an Bord… nur die Busse mussten draußen vor der Fähre warten – sie wurden als letzte aufgeladen! Am Abend traf man sich beim üppigen Norröna Buffet auf Deck 6 – sehr lecker… Aber auch das Abendessen im Saga Cafe konnte sich sehen lassen! Sogar das Wetter spielte mit und wir konnten eine sehr ruhige Ausfahrt genießen!

09.06.                   
Ruhige See ! Gutes Frühstücksbuffet. Um 11:00 Uhr lud uns die Smyril Line ein einen Film über die Färöer in deutscher Sprache anzusehen – sehr informativ… anschließend hatten wir die Möglichkeit mit Jürgen die kommenden Tage durchzusprechen. Tagsüber hatten alle viel Zeit…man traf sich an Deck… hatte netten Smalltalk und genoss die ruhige See.

10.06.                   
Die Färöer – um 05:00 Uhr wurden wir vom Kapitän geweckt! Ankunft in der Hauptstadt Thorshavn. Nach dem Frühstück trafen wir uns um 8:00 Uhr vor dem Schiff am Bus um bei einem interessanten Ausflug die grandiose Natur der Inseln kennen zu lernen. Zunächst ging es vom Hafen aus durch die Stadt vorbei an der Festung Skansin, dem Fußballstadion und dem Nordischen Haus zu unserem 1. Fotostop am Hotel Färöer und weiter über die Passstrasse Nr. 10. Leider bei bedecktem Himmel und undurchsichtigem Nebel. Erst auf dem Wege nach Saksun zur kleinen Sandbucht am Ende der Insel Stremoy kam die Sonne zum Vorschein und wir konnten die unberührte Natur und Stille der Atlantikinseln hautnah spüren. In dieser Zeit aber hatte Jürgens Kaffeemaschine einen Kurzschluss, so dass uns dabei eine gute deutsche Tasse Kaffee verwehrt wurde… schade eigentliche. Anschließend fuhren wir nach Eidi zur Kirche – ein technischer Stop, denn hier gibt es Toiletten, um danach noch den Riesen und sein Trollweib bei wahrer Weitsicht zu fotografieren. Die Rückfahrt zum Schiff führte durch den Tunnel wieder direkt nach Thorshavn, wo einige Mitreisende unterwegs ausstiegen um die hübsche Hauptstadt zu Fuß zu erkunden. Unsere Fähre legte pünktlich um 14:00 Uhr wieder ab und man traf sich beim Abendbrot um den herrlichen Tag revue passieren zu lassen.

11.06.                   
10:00 Uhr Färöerzeit… wir fuhren schon über 1 Stunde lang in den Fjord von Seydisfjördur. Eine dichte Nebelwand lag beidseitig des Fjordes auf den Hängen als das Schiff endlich in Island anlegte. Alle Mitreisenden gingen über die Gangway von Bord und die Busse mussten erst den strengen isländischen Zoll passieren. Der aber wollte lieber den holländischen PKW vor uns kontrollieren und winkte unsere Busse komplett durch J. Nun stand unserem Islandabenteuer bei strahlendem Sonnenschein nichts mehr entgegen. Zunächst erfolgte die Anreise über die Passstrasse auf 650 m Höhe – vorbei an unglaublichen Wasserfällen – z.B. der Guffufoss mit extremen Wassermassen, dann durch die tundraartige Heidi bis nach Egilstadir. Hier unternahmen wir eine technische Pause: WC – Geld tauschen – im Supermarkt shoppen... alles war nach 30 Minuten erledigt und wir fuhren über die Ringstraße Nr. 1 in Richtung Norden. Unterwegs erfuhren alle Islandfreunde viel über Geologie und Geschichte der Insel. Warum gibt es auf der Insel so viele Vulkane und so wenig Wald? Viele Fragen tauchten auf… und ich hoffe dass alle entsprechende Antworten erhalten haben. Unser 1. Stopp war direkt an der Ringstraße an einem unglaublichen Wasserfall. Alle stiegen aus und fotografierten die herunterkommenden Wassermassen. Nach einer guten deutschen Tasse Kaffee ging die Fahrt weiter in Richtung Norden. Wir fuhren zum höchst gelegenen Bauernhof Islands Mödrudalier (469m über dem Meeresspiegel). Hier hatte der Bauer Jon Stefansson eigenhändig zum Gedenken an seiner verstorbenen Ehefrau eine 1949 eingeweihte Kirche gebaut. Heute verfügt der Bauernhof über ein Cafe mit Gästehaus und einen Campingplatz. Alle konnten die kleine Kirche und das nette Cafe besuchen. Nicht zu vergessen der unvergleichliche Blick zum Tafelberg Herdubreit, ein markanter Tafelvulkan (1682 m hoch).    Er steht einzeln in der Landschaft und gilt als einer der schönsten im Land. Weiter ging die Fahrt zu Europas größtem Wasserfall Islands, dem Dettifoss. Leider entpuppte sich der sonst so gemütliche, flache Sparziergang zum Wasserfall als harte Wanderung über Stock und Stein, da das viele Schmelzwasser der letzten Wochen den Weg unpassierbar gemacht hatte. Aber die Strapaze hatte sich letztendlich gelohnt! Die 44 m Fallhöhe des Gletscherwassers wurde von einem sagenhaften Regenbogen begleitet. Bei der Rückkehr am Bus lud Jürgen uns zum fertig kredenzten Mittagstisch ein. Das schmeckte vielleicht… Die Weiterfahrt führte leider nicht zur Asbyrgibucht mit ihren geschützten Brutplätzen und vielen Vogelarten, da die Straße gesperrt war, sondern direkt zum Myvatn See. Hier ging es zunächst zum Vulkan Krafla, vorbei am Geothermalkraftwerk zum Krater Viti, wo alle einen kleinen Sparziergang unternahmen. Der nächste Stop war am Namaskard, einem Solfatarengebiet. Hier stank und brodelte es aus allen Löchern. Man merkte wie dicht wir an der heißer Magma im Erdinneren waren. Nach einem weiteren Fotostopp mit Blick auf den See ging es zu der bekannten Dehnungsspalte Grjotagja, die mit heißem Wasser gefüllt ist.  Dort badeten auch gerade einige andere Islandbesucher. Wir krabbelten lediglich oberhalb der Spalte und fuhren danach nach Reykjahlid zum Infocenter. Dort gab es nicht nur eine Toilette, sondern auch kostenloses Infomaterial und Infotafeln über den See. Weiterfahrt nach Laugar zum Fosshotel. Nach einem guten Abendessen folgte noch ein kleiner Verdauungsspaziergang, bevor alle in ihre Zimmer verschwanden.

12.06.                   
Nach einem guten Frühstück fuhren wir erst um 08:45 Uhr – heute ohne Koffer - vom Hotel ab. Unser erstes Ziel hieß Husavik – die kleine Hafenstadt im Norden. Jürgen hatte für uns eine Walsafari organisiert, an der fast die ganze Gruppe teilnahm. Bei strahlendem Sonnensschein und ohne Wind kamen wir in der Stadt an, und enterten das kleine Schiff „Silvia“. Alle waren gut gelaunt und hofften auf „Walsicht“. Zunächst aber erklärte uns die junge Begleitung des Kapitäns die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen. Wo sind die Rettungsboote, wo die Schwimmwesten… usw. Aber dann – nur 20 Minuten später sahen wir unseren 1. Buckelwal – unglaublich! Alle reckten sich die Hälse nach ihm, viele Bilder wurden geschossen – denn niemand wusste ob es der Einzige, bzw. der Letzte war, den wir sehen konnten. Aber die nächsten 2 Stunden vergingen wie im Fluge. Wir sahen 6-7 verschiedene Buckelwale und auch Schweinswale. Einige kamen ganz dicht an unser Boot heran, einmal schwammen sogar 2 Wale nebeneinander. Jeder konnte sensationelle Bilder machen und genoss diese unglaublichen Augenblicke bei strahlender Sonne und spiegelblankem Wasser auf dem Atlantik. Zwischendurch erhielten wir noch heißen Kakao und Brandgebäck – echt lecker! 2 ½ Stunden späten ging es mit vielen Erlebnissen im Kopf wieder zurück nach Husavik, wo Jürgen und der Rest der Gruppe mit dem fertigen Mittagessen auf uns warteten. Sie hatten sich den kleinen Ort, den Hafen und auch den Hausberg Husavikurfjall näher angeschaut. Gut gestärkt fuhren wir dann über teilweise geschotterte Straße zurück zum Myvatn nach Reykjahlid. Hier sahen wir uns die Reste der damaligen Kirche an, die wie durch ein Wunder bei einem Vulkanausbruch am 27.08.1729 verschont blieb, ein Gehöft – nur wenig entfernt wurde verschluckt. Alle krabbelten auf den erkalteten Lavabergen herum, froh darüber heute und nicht vor 280 Jahren zu leben. In der folgenden Pause probierten einige Mitreisenden das leckere Eis aus dem Supermarkt in Reykjahlid. Der nächste Stopp war bei den Dunklen Burgen Dimmuborgir. Hier suchten alle die versteinerten Trolle und Fabelwesen in den Lavasäulen , Felslöchern und Höhlen, und jeder konnte dabei  auf dem kleinen, gelb markierten Rundgang  seiner Phantasie freien Lauf lassen. Die 1. Schwarmmücken besuchten uns auf der kleinen Lavahalbinsel Höfti. Hier spazierten wir auf dem angelegten Rundweg und genossen die malerische Aussicht über den unter uns liegenden See. Ständig sagte irgendjemand: "Die tun ja nichts"….Niemand wurde gestochen… aber an das ständige Surren mussten sich erst alle gewöhnen. Am nächsten Stopp gab es noch mehr Mücken. Auf dem kleinen Rundweg um die  Pseudokrater fanden wir nicht nur Schafe, sondern auch massenhaft tote Schwarmmücken auf der Erde. Das ist immer das normal Ende dieser Spezies! Wir genossen alle noch den kleinen Bummel im Souvenirladen, bevor wir zu unserem letzten Stopp an diesem Tag aufbrachen – dem Godafoss. Gewaltige Wassermassen des Fluss Skjalfandafjöt brachen in 2 Kaskaden auf einer Breite von 44 m in nur12 m Tiefe herunter. Wir spazierten parallel am Fluss entlang und konnten viele und gute Bilder schießen. Langsam kam aber etwas Wind auf, sodass wir allmählich froh waren, dass Jürgen uns wieder ins Hotel fuhr, Abendessen und Übernachtung in Laugar.

13.06.                   
07:00 Uhr Frühstück, 08:15 Uhr Abfahrt in Richtung Norden. Wieder vorbei am Godafoss ging es entlang der Ringstraße Nr. 1 zunächst bis nach Akureyri, der Hauptstadt des Nordens. Nach einem kurzen Fotostopp oberhalb der Bucht besuchten wir zuerst das Weihnachtmannhaus! Hier kamen alle nicht mehr aus dem Staunen heraus. Das süße, rote Haus sah wie das Knusperhaus von Hänsel & Gretel aus, im Garten stand das Minihaus eines „Unsichtbaren“ und im Turm gab es einen übergroßen Adventskalender. Im Innern des Hauses konnte man sehr viel Süßes, Kunst & Kitschiges rund um Weihnachten käuflich erwerben… Da lachten nicht nur die Kinderherzen…. Die Weiterfahrt führte uns dann durch das Axttal – und einem 550m hohen Pass ins Skagafjördurtal - bekannt für isländische Pferdezucht. Wir hielten an einem Denkmal, das an eine Schlacht (im August 1238) der 3 mächtigsten Sippen auf Island erinnern soll, und konnten hier die wunderschöne Aussicht genießen. Nach einer weiteren technischen Pause erreichten wir dann das Freilichtmuseum Glaumbaer. Hier lernten wir viel über das karge Leben der Isländer in den letzten Jahrhunderten. Es waren Dinge des täglichen Lebens in der Küche, im Wohnbereich oder in der Landwirtschaft ausgestellt. Anschließend fuhren wir wieder nach Varmahlid, um dort unsere Mittagspause einzulegen. Der Weg führte uns dann entlang der Ringstraße über Blönduos, an der Bucht Hunafjördur zum Ausläufer des Hrutafjördur und dann weiter in Richtung Süden zu den erloschenen Kratern Grabrok, Grabrokarfell + Litla-Grabrok. Hier unternahmen wir eine Wanderung auf 173 m Höhe und konnten gemeinsam die herrliche Aussicht genießen. Unser nächster Stopp war im Tal  Reykholtsdalur, an der heißen Quelle Deildartunguhver. Diese ist die größten Heißwasserquelle Islands, die 180 L Wasser pro Minute mit 100° ausspukte. Man konnte nicht nur für 200 Kronen eine kleine Tüte Tomaten aus den Gewächshäusern erwerben, es stand auch ein umgebauter Bus mit Wollwaren & anderen netten Souvenirartikeln auf dem Platz neben der Quelle. Weiter ging es über eine Schotterstraße bis ans Ende des Tales zu den berühmten Wasserfällen Hraunfossar (Lavawasserfälle = auf einer Breite von 1km ergießen sich unzählige kleine glasklare Wasserfälle aus einem Lavafeld + ergießen in den Fluß Hvita) und Barnafoss (Wasserfall über mehrere Stufen, wo einst die Kinder einer Bäuerin ertranken). Der letzte Stopp des Tages war in Reykhold, ein historisch und kulturell wichtiger Ort Islands. Hier lebte und arbeitete Snorri Sturleson (1179–1241) ein mächtiger und berühmter Mann im Mittelalter, der Schriften zur Geschichte und Literatur schrieb, z.B. die Heimskingla (Chronik der Norwegischen Könige) und auch die Prosa-Edda. Leider hatte das Infocenter mit dem berühmten Snorralaug Badebecken schon geschlossen, so dass wir uns lediglich die alte Kirche aus dem 19. Jhd ansehen konnten. Nach einem wirklich erlebnisreichen Tag fuhren wir nun über die Straße Nr. 50 entlang des Fjordes nach Borganes, zu unserem Hotel.

14.06.                   
09:00 Uhr Abfahrt ohne Koffer in Richtung Halbinsel Snäfellsnes. Hier soll es viele unterschiedliche Landschaften und einen sagenumwogenen Gletscher geben. Zunächst fuhren wir über die Straße 54 durch das Moorland Myrar mit seinen vielen Seen, vorbei an dem Lavafeld Eldborgarhraun des Ringwallkrater Eldborg. Unser 1. Fotostopp fand oben auf einer Passhöhe statt – leider bei üppigen Nebelbänken. Anschließend fuhren wir über die Straße 58 zum Helgafell (Heiliger Berg) – einem 73 m hohen Basalthügel. Die Sage besagt - wer zum 1. Mal hinaufgehe, hat 3 Wünsche frei, aber ohne ein Wort zu sprechen + ohne zurück zu blicken! Alle schnürten Ihre Schuhe und stiegen schweigend den Hügel hinauf! Oben erwartete uns ein atemberaubender Blick auf die Küste – die Anstrengung hatte sich echt gelohnt… Die Weiterfahrt führte nach Stykkisholmur, einem kleinen Städtchen am Nordzipfel der Landzunge( WC-Pause am Infocenter ). Dann durchwanderten wir das Lavafeld Berserkjahraun, wo der Weg von 2 Berserkern gebaut wurde, um anschließend ermordet zu werden. Weiter ging es entlang des Hrausfjördur zu unserem Pausenplatz mit Blick auf den Kolfrafjördur – heute ganz im Zeichen der Männer! Sie richteten nicht nur die Mahlzeit her – nein, sie spülten und trockneten auch hervorragend ab. Unsere Rundreise auf der Halbinsel führte über Olafsvik, Hellissandur, vorbei am westlichen Punkt Öndverdarnes (nur 280 km von Grönland entfernt) bis zum Beruvikurhraun, einem Lavafeld im Südwesten. Eine schmale Stichstraße brachte uns bis zur Bucht Drivik. Hier unternahmen wir einen schönen Spaziergang bis runter zum schwarzen Sandstrand – umgeben von hohen Lavafelsen. Die Kraftprobensteine konnten unsere Männer natürlich nicht liegen lassen: Sie alle haben die Probe mit mindestens 49 kg bestanden und hätten nun als Matrosen auf einem der Fischerboote anheuern dürfen. Umherliegende Wrackteile zeugten von einem 1948 gestrandeten Trawler. Die Weiterfahrt entlang der Straße Nr. 54 führte nun an Svalpüfa vorbei. Hier auf der Klippe Pufubjarg sind 2 Felsnadeln zu sehen, Reste eines alten Vulkans den die Brandung abtrug – kurzer Fotostopp! Den nächsten Halt machten wir in Arnastapi – hier konnte man in den Wiesen eine Küstenseeschwalbenkolonie, und an den Steilfelsen des Küste Hunderte von Dreizehnmöwen nisten sehen! Ein unglaubliches Erlebnis, die vielen Vögel machten einen Höllenlärm beim An- und Abflug zu ihren Nestern. Wir unternahmen einen 2 ½ km langen Rundweg oberhalb der Klippen… und das bei strahlender Sonne. Auch den Blick auf den  Snäfelljökull konnte man zwischendurch wagen – die Nebelbänke lichteten sich ein wenig. Unsere Weiterfahrt ging dann entlang der Küstenstraße wieder zurück nach Borganes ins Hotel!

15.06.                   
8:15 Uhr Abfahrt, unser heutiges Ziel hieß Reykjavik – Rauchbucht. Aber zunächst fuhren wir rund um die große Walbucht, Borgafjördur. 1998 wurde unter dem Fjord ein Tunnel gebaut, wir aber umfuhren gemütlich den kompletten Fjord bei phantastischem Wetter. Fotostopp bei einem kleinen Wasserfall + glasklarer Sicht auf den Fjord. Anschließend fuhren wir vorbei an dem 914 m hohen Hausberg Esja nach Reykjavik. Kurz vorher besuchten wir noch gemeinsam die Wollfabrik ALAFOSS in Mosfellsbaer. Wir luden hinterher nicht nur Strickjacken, Strümpfe und Wolle ein – auch andere Souvenirartikel wechselten den Besitzer. Die Weiterfahrt führte in die kleine Hauptstadt zum Aussichtspunkt „Perle“, wo unser isländischer Guide Gudrun schon wartete. Nachdem jeder die Aussichtsplattform und den künstlichen Geysir genossen hatte, starteten wir unsere Stadtrundfahrt. Gudrun erzählte viel über die gesellschaftliche Struktur, Einkommen & Lebensverhältnisse der Isländer, während wir bei der Rundfahrt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen lernten. Am Rathaus bewunderten alle die übergroße Schautafel der Insel, um danach noch gemütlich mit ihr durch die Altstadt zu schlendern. Die Mittagspause konnte jeder individuell für sich gestalten und man traf sich später im Hafen um zum Hotel zu fahren. Abendbrot & Übernachtung im Fosshotel.

16.06.                   
09:00 Uhr Abfahrt vom Hotel, Fahrt in Richtung Blaa Lonid – Blaue Lagune. Doch zunächst einmal stieg unsere Reiseleitung Gudrun unterwegs an einer Tankstelle zu. Dann fuhren wir zu dem wohl populärsten Badeort Islands – leider aber auch mit € 40 Eintritt der Teuerste…. Wir entschieden uns dann für eine Besichtung (€ 10,-) und konnten uns rund um die Badebecken mit dem milchig-blauen Wasser einen guten Eindruck verschaffen. Von der Aussichtsterrasse aus hatte man einen guten Blick über die gesamte Anlage, und einige aus der Gruppe probierten sogar die Pflegecreme, die am Beckenrand stand und verjüngte Haut versprach. Die Weiterfahrt führte uns an die Südküste, zunächst zum Ort Grindavik. Hier – in der Nähe der Hauptstraße sah Jürgen einen seiner alten, vor  Jahren verkauften Reisebusse Setra S 309 HD, mit der Lackierung Toccata & Fuge, für unseren Chef ein echtes Erlebnis! Anschließen fuhren wir durch alte Lavafelder bis nach Krysuvik. Auch gab es heiße Quellen, Erdlöcher und brodelnden Schlamm. Vorbei an dem Vulkankrater Gränavatn (mit grünem See) spazierten wir auf einem Fußweg entlang der brodelnden Löcher und heißen Gräben. Nach der anschließenden Kaffeepause ging es zu dem kleinen Örtchen Strandarkirka, direkt am Meer. Diese Kirche hatte die Kraft Glück zubringen, da sie von einem in Seenot geratenen Holländer gebaut wurde, der durch großes Glück errettet wurde. In dem folgenden Örtchen Eyrarbakki hielten wir noch für einen kurzen Fotostop und danach in Selfoss, direkt am Fluss Ölfusa unser Mittagessen einzunehmen. Anschließend fuhren wir ins Tal der Quellen, in den Ort Hveragerdi, der Gartenstadt Islands. In einem Supermarkt konnten viele in einem Erdbebensimulator ein Beben auf der Scala von 6,5 nachvollziehen – ein echtes Erlebnis! Anschließend unternahmen wir eine Wanderung im Hengill-Massiv, vorbei an einem Hochthermalgebiet mit einer Temperatur von 400° in 2 km Tiefe. Gut gelaunt kamen alle nach 1 Stunde wieder. Zu guter Letzt fuhren wir noch für einen Fotostopp zu einem der wasserreichsten Wasserfälle Islands – dem Urridafoss. Weiterfahrt zum Hotel Hekla – wo wir zum Abendessen Lammfleisch erhielten, sehr zart und lecker. Gut das niemand vorher wusste, was uns die Küche kredenzte…

17.06.                   
09:00 Uhr mit Ziel „Goldener Circle“. Nationalfeiertag der Isländer – am 17.6.1944 wurde die Isländische Republik ausgerufen und die Isländer waren endlich wieder unabhängig! Zunächst fuhren wir über Sellfoss auf der Straße Nr. 36 in Richtung See Pingvallavatn. Hier erzählte uns Gudrun, dass in einer Ferienhaussiedung eingebrochen wurde und die Diebe einen Alten Fernseher stahlen. Die Besitzer kauften einen neuen Plasmabildschirm, und nur kurze Zeit später wurde wieder eingebrochen und der neuer Fernseher war weg + der alte wieder an seinem Platz. Am Fluss, der aus dem gr. See gespeist wurde liegen 3 Wasserkraftwerke. Wir fuhren über eine Schotterstrasse direkt am See entlang um dann vorbei an einem Geothermalkraftwerk am Fuße des Berges Hengill um eine kleine Wanderung zu unternehmen. Die Weiterfahrt führte zum Nationalpark, wo wir nach einer kurzen Pause im Infocenter gemeinsam durch die Schlucht Almannagja zwischen den beiden Tektonischen Platten Amerika und Europa wanderten. Bei dem Wasserfall Öxararfoss wurden wir Zeugen einer offiziellen Trauung – 2 Deutsche gaben sich hier vor einem Isländischen Beamten das Ja – Wort… Wir gingen dann zur Geldschlucht Peningagja zurück, wo Jürgen schon mit dem Mittagessen auf uns wartete. Anschließend ging es in Richtung Gullfoss. Die Wanderhungrigen unter uns stiegen schon einige  KM vor der Schlucht aus, um auf einem kleinen Pfad in Richtung Wasserfall die tosenden Massen zu erleben. Viele schöne Bilder – auch mit Regenbogenfarben wurden gemacht und nach einem ausgiebigen Besuch im Shop fuhren wir zum Geysir. Hier unternahmen wir gemeinsam einen Rundgang zu der bekanntesten Springquelle der Welt. Viele Menschen warteten in Schussposition, um endlich den kleinen Geysir richtig ins Bild zu bekommen. Unser nächster Stopp galt dem nächsten Wasserfall „Faxe“. Danach hielten wir noch am ehemaligen Bischofssitz Skalhold an, um uns die Kirche und die Ausgrabungen anzusehen. Dabei bekamen wir noch den Beginn der 18:00 Uhr Andacht mit, die vom Weihbischof persönlich gehalten wurde. Rückfahrt zum Hotel, Abendessen und Übernachtung.

18.06.                   
Abfahrt bei leichtem Regen auf die Ringstraße in Richtung Süden. Unser 1. Stopp war am Wasserfall Seljalandsfoss, leider nur sehr kurz. Dann fuhren wir weiter die Ringstraße entlang zum Infocenter des vor 2 Jahren ausgebrochenen Vulkans Eyjafjalljölull. Der 20 Min dauernde Film zeigte das Leben der Bauernfamilie vor – und nach dem Ausbruch. Wir durften auch Vulkanasche aus einem Behälter mitnehmen – also echter Vulkantourismus. Am Kap Dyrholaey, mit Blick auf den berühmten Lochfelsen wollten wir bei einem Strandspaziergang nach Papageientaucher suchen. Leider war der Wellengang so hoch, das uns der Weg zur Bucht versperrt war. Zur Mittagspause hielten wir in Vik, nachdem wir kurz den Mindener Gedenkstein zu Ehren der ums Leben gekommenen Seeleute und der vielen isländischer Helfer besuchten. Die Weiterfahrt entlang der Ringstraße zeigt uns noch die zerstörerische Kraft des Wassers nach einem Ausbruch 2012, hier wurde die komplette Straße unterspült und weggerissen. Die Weiterfahrt führte durch die Lavawüste und am kommende Fotostopp hatten wir einen sagenhaften Blick auf 2 Gletscherzungen + auf die1998 vom Ausbruch zerstörte Brücke. Der Film im Infocenter Skaftafell Infocenter brachte uns die Ausmaße der damaligen Zerstörung näher. Danach konnten alle einen kleinen Spaziergang entlang einer der beiden  Gletscherzungen unternehmen. Alle staunten, die Farbe des Eises war eher schäbig schwarz – als weiß. Wir fuhren dann noch vorbei am Gletschersee Jökularson, den wir erst am nächsten Tag besuchen wollten.

19.06.                   
08:45 Abfahrt zurück zum Gletschersee Jökularson. Leider war der Himmel bedeckt und es regnete wie aus Kübeln. Einige unserer Mitreisenden hatte eine glänzende Idee, wie man die Bootsfahrt auf der Lagune trocken überstehen könnte: Wir organisierten vom Hotel große Mülltüten, die unten aufgeschnitten wie ein Regenrock angezogen wurden. Mit viel Gelächter wurde die Idee umgesetzt und einer super Bootsfahrt stand nichts mehr im Wege. Vom Amphibienfahrzeug aus hatten alle eine gute Sicht auf die treibenden Eisberge. Anschließend ging es zurück auf die Ringstraße, wo bei einem kurzen Stopp am Hotel ein liegen gebliebenes Kissen noch abzuholen war. Unsere Mittagspause hatten wir in Höpn am Nettomarkt, mit frischen Brötchen und Pizza vom Bäcker. Nach einem kurzem Fotostopp am Leuchtturm Hvalnes hielten wir in dem kleinen hübsch geschmückten Örtchen Djupivogur an. Im alten Handelshaus Langabud von 1790 ließen sich einige Kaffee und Kuchen schmecken, bevor es weiter in Richtung Norden ging. Der letzte Fotostopp war am Leuchtturm Streitishvarf, bei strahlendem Sonnenschein mit einem unglaublichen Ausblick über das offene Meer. Fahrt zum gemütlichen Holzhotel nach Breidalsvik, wo wir mit kleinen Anlaufschwierigkeiten J die Zimmer beziehen konnten.

20.06.                   
06:00 Uhr Frühstück, 07:20 Uhr Abfahrt. Alle sind pünktlich und wir fahren bis zum Endes des Tales und über eine Passstraße wieder nach Egilstadir, zur letzten Pause. Hier treffen wir auch den anderen Bus wieder und gemeinsam fahren wir zum Fähranleger. Unser Schiff die MS Norönna kommt gerade in den Hafen hinein, sodass sich auch unsere Abfahrt um 1 Stunde verzögert. Die Gruppe trifft sich aber beim Abendessen fröhlich wieder… denn man hatte sich viel zu erzählen…

21.06.                   
Heute Morgen 03:00 Uhr kam die MS Norönna wieder in Thorshavn an. Ein anderer deutscher Bus verließ hier das Schiff und besuchte für 3 weitere Tage die Färöer Inseln. Wir aber fuhren weiter bei sehr ruhiger See… tagsüber schlenderte jeder ein wenig über Bord… Man sah sich am Abend bei Abendessen wieder.

22.06.                   
Die MS Norönna lief gegen Mittag in Hirtshals ein und wir konnten in aller Ruhe unseren Heimweg antreten. Nach einer wirklich gelungenen Reise kamen wir gegen 22:00 Uhr auf dem Betriebshof an.

Fazit:                    
Tosende Wasserfälle, brodelnde Schwefelquellen, blubbernde Geysire, riesige Gletscher… und zwischendurch immer wieder unendliche Weiten mit unberührter Natur, Schafe, Islandpferde, der offenen Atlantik mit Walen und Meeresvögeln. Wir haben alles erlebt, und das bei unglaublich schönem Wetter. Viele Bilder müssen sortiert werden… viele Eindrücke müssen verarbeitet werden. Ich glaube, das keiner so schnell diese 15 Tage vergessen wird!

Ingrid Gronert

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