29.02.2016 Kohunlich – Becan – Chicanna
Heute standen drei Ausgrabungsstätten auf dem Programm. Zunächst ging es nach Kohunlich, eine Ausgrabungsstätte mitten im Wald gelegen. Da diese Ausgrabungsstätte abseits der Touristenströme liegt, waren wir die einzigen Besucher auf dem ganzen Gelände. Hier befanden sich, neben anderen Gebäuden ein Ballspielplatz und das „Gebäude der Masken“. Das Gebäude der Masken verdankt seinen Namen einem großen Treppenaufgang an dessen Seiten sich jeweils fünf Stuckmasken befinden. Auf dem Weg zum nächsten Ziel Becan mußten wir die Grenze von zwei mexikanischen Bundesstaaten passieren, und zwar von Quinta Roo in den Bundesstaat Campeche. Mexiko besteht aus 32 Bundesstaaten. Wenn man auf der Reise durch Mexiko in einen anderen Bundestaat muß, hält man – wie an einer internationalen Staatsgrenze – an einem Polizeiposten an und zeigt seinen Paß vor. Auch unser Bus blieb von dieser Maßnahme nicht verschont. In Becan waren wir ebenfalls ohne andere Besucher unterwegs. Auf diese Pyramide duften wir hinaufklettern (was wir auch wahrgenommen haben). Von oben genossen wir den tollen Ausblick auf die Ausgrabungsstätte und den umliegenden Regenwald. Auf unsere letzten Ausgrabungsstätte Chicanna liegen mehrere Gebäude auf dem Gelände verteilt, die wir in einem Spaziergang erkundeten. Unser Hotel am Ende des Tages war dieses Mal ein ganz besonderes Erlebnis: Anstatt eines Hotelkomplexes erwarteten uns einzelne Blockhütten, die im Wald verteilt standen. Jede Zimmerbelegung (Einzel- oder Doppelzimmer) bekam eine Hütte zugeteilt. Diese Hütten besaßen keine Fenster mit Glasscheiben. Die Fenster und die größeren Öffnungen unter dem Dach waren stattdessen mit Fliegengitter geschützt, um ungebetene nächtliche Gäste (kriechende und fliegende) abzuhalten. Ein Moskitonetz unter dem Bett (das man auch benutzen sollte) rundete die abenteuerliche Nacht ab. Man hatte den Eindruck, mitten im Wald, unter freiem Himmel zu schlafen.
01.03.2016 Calakmul
Wir fuhren zum Nationalpark Calakmul. Mitten im Nationalpark befindet sich die weitläufige Mayastadt Calakmul. Vorher mußten wir jedoch umsteigen: In den Nationalpark führt nur eine enge 60-km-Piste, leider eine sehr anstrengende Anfahrt, die wir, verteilt auf einen PKW und einen Kleinbus (mit defekten Fahrwerk) bewältigen mußten. Besucher werden nur bis zum Besucherzentrum gebracht und müssen dann einen langen Fußweg bis zu den Ruinen machen. Calakmul war eine Metropole mit geschätzten 50-70.000 Einwohnern und die Ruinen stehen auf einem weitläufigen Gelände verteilt, so daß wir nur einen Teil besuchen konnten.
03.03.2016 Campeche
Auf der Straße 180 fuhren wir heute Richtung Campeche. Erneut zogen kleine Dörfer mit streunenden Hunde und Frauen und Kinder, die am Straßenrand Obst verkauften, an unserem Busfenster vorüber. Bei Champoton sahen wir zum ersten Mal den Golf von Mexiko. In der Stadt hielten wir an, damit uns unser Führer Memo eine Markthalle zeigen konnte. Wir konnten uns ein wenig die Füße vertreten, bis es weiter nach Campeche ging. Die Stadt Campeche ist mit einer breiten Stadtmauer umgeben. Wir besichtigten ein kleines Museum, das in den Befestigungsanlagen untergebracht ist. Beim anschließenden Rundgang durch Campeche sahen wir zuerst die Innenstadt mit zahlreichen, in verschiedenen bunten Farben bemalten Häusern. Danach sahen wir noch einmal die Stadtmauern, das einem Ufo ähnelnden Verwaltungsgebäude des Bundesstaates Campeche und zum Abschluß die Kathedrale im historischen Zentrum.
04.03.2016 Uxmal – Bootsfahrt Estero
Unsere Rundfahrt ging heute nach Uxmal. Vorher besuchten wir noch morgens die kleine Werkstatt "Alfredo" in der Sombreros gefertigt werden. Anschaulich wurde uns gezeigt, wie das Stroh aus dem Stamm einer bestimmten Palme mit Hilfe von Macheten abgetrennt wurde. Anschließend wurde das Stroh geflochten und mit Hilfe einer heißen Presse in die Form der Hüte gebracht. Uxmal war auf unserer Reise die erste touristisch geprägte Ausgrabungsstätte; hier sahen wir die typischen Souvenirshops und befanden uns vor Ort unter vielen anderen Besuchern. Wir gingen um die große Pyramide (das Hinaufklettern ist auf den großen Pyramiden verboten), sahen den Cuadrángulo de las Monjas, einem großen viereckigen Platz, an dem die Palastbauten inzwischen vollständig restauriert wurden. Wie an fast allen Ausgrabungsstätten befindet sich auch hier ein Ballspielplatz mit zwei steinernden Ringen an jeder Seite (ein paar Meter über dem Boden an der Mauer eingelassen). Leider sind die genauen Regeln der dort ausgetragenen Spiele nicht mehr bekannt, man weiß nur noch, daß ein Ball mit der Hüfte oder mit einem Bein durch die Ringe befördert werden mußte. Außerdem wurde nach dem Spiel eine der Mannschaften geopfert, es ist aber ebenfalls nicht überliefert, ob die Siegermannschaft oder die Verlierer geopfert wurden. Von einer Anhöhe genossen wir zum Abschluß den Blick auf die gesamte Ausgrabungsstätte. Bevor wir in Merida, unserem nächsten Übernachtungsziel, ankamen, stand noch eine Bootsfahrt auf der Mündung des Flusses Estero auf dem Programm. Aufgeteilt auf zwei Boote ging es hinaus zu einer Kolonie von Kubaflamingos. Vorher sahen wir noch zahlreiche andere Vögel und ein Krokodil. Auf dem Weg zurück zur Anlegestelle fuhren wir noch durch einen Mangrovenwald. Die Bootsfahrt war ein schöner Abschluß des Tages.