07.11.14 Kapstadt – Hugenot Memorial – Weinprobe – Straußenfarm Oudtshoorn
Am Morgen ging es durch die Weinberge ins Hugenotten‐Museum. Leider hatten wir im Museum nur 20 Minuten Aufenthalt, so daß wir nur sehr wenig von der bestimmt interessanten Ausstellung gesehen haben. Die Zeit reichte nur für ein (deutschsprachiges) Einführungsvideo zur Geschichte der Hugenotten in Südafrika. Anschließend fuhren wir zu einer Weinprobe und wurden durch das Weingut geführt. Auf der Rückfahrt kamen wir in Paarl am dortigen Gefängnis vorbei. Eine überlebensgroße Statue erinnert an den wohl berühmtesten Gefangenen dort: Nelson Mandela verbrachte dort sein letztes Jahr in Haft, bevor er 1990 – nach 27 Jahren in diversen Gefängnissen – entlassen wurde. Die Fahrt zum Hotel führte über die Route 62 u.a. durch den 4‐km‐langen Hugenottunnel und an „Ronnies Sex‐Shop“ vorbei. Als „Ronnie“ seine Kneipe eröffnen wollte, beauftragte er seine Freunde mit dem Außenanstrich des Lokals. Nachdem er abends eingeschlafen war, haben seine Freunde zum Spaß „Ronnies Sex‐Shop“ an die Wand gemalt. Zunächst darüber verärgert, erwies sich die Namensänderung als Magnet für neugierige Touristen, und der Name wurde ein gutes Geschäft. Abends bekamen wir bei Straußenfilet und –bratwurst einen kleinen Vorgeschmack auf unser nächstes Tagesprogramm.
08.11.14 Cango Caves Tropfsteinhöhlen – Elefantenpark – Knysna
Unser erstes Ziel war die Führung durch eine Straußenfarm. Wir bekamen eine Erklärung über die Aufzucht, dazu sahen wir einen weißen Strauß und die etwas unterschiedlichen Strauße aus Zimbabwe. Danach bekam ich, wie drei andere Männer aus unserer Gruppe auch, die Möglichkeit sich auf einen Strauß zu setzen. Ein Straußenrennen zwischen zwei Mitarbeitern der Farm rundete den Besuch ab. In den Cango Caves Tropfsteinhöhlen bekamen wir eine Führung auf deutsch. Auf dem Weg aus den Höhlen hinaus ging einmal das Licht aus, so daß wir kurz im Dunkeln ausharren mußten. Über die Paßstraße „4 Passes“ ging es nach George. Unser offensichtlich untermotorisierter Omnibus von Volkswagen („Volksbus“) hatte Schwierigkeiten, die Pässe zu meistern, als Fußgänger wäre man bestimmt schneller gewesen. Mittags machten wir Pause am Plettenberg‐Strand, so daß wir den Blick auf den Indischen Ozean genießen konnten. Vom Hotel aus ging es zum Abendessen nach Knysna, im kleinen Touristenzentrum am Hafen befand sich unser Fischrestaurant 34 Grad.
09.11.14 Knysna Heads
Heute fuhren wir in die „Elephant Sanctuary“, eine Aufzuchtstation für Elefanten, die krank oder verletzt aufgefunden wurden. Wir konnten einen Spaziergang mit den Elefanten machen und uns durch die netten Pfleger die Elefanten erklären lassen, dazu kamen wir ganz nach an die Elefanten heran, so daß wir Rüssel, Ohren und Seiten anfassen konnten. In der Mittagszeit machten wir Rast und verspeisten unsere mitgebrachten Lunchpakete, dazu gab es eine leckere Platte mit Fisch und Wein. Anschließend ging es zurück nach Knysna, auf einen der beiden Knysna Heads. Die Knysna Heads sind zwei Berge, die rechts und links der Zufahrt vom Indischen Ozean in die Bucht von Knysna liegen. Die Einfahrt in die Bucht ist sehr schmal, mit heftigen Strömungen, so daß die Schiffe früher oft tagelang vor der Bucht kreuzen mußten, bis die Bedingungen so stimmten, daß die Schiffe diese Engstelle passieren konnten. Mit einem Boot fuhren wir durch die Bucht zur anderen Seite. Dort wurden wir mit einem Unimog den Berg hinauf gefahren. Von dort ging es über Treppenstufen und schmale Wege herab bis ans Wasser. Der Weg war sehr steinig, man mußte also auspassen, wo man hintrat, aber die Aussichten zwischendurch waren die kleine Anstrengung wert. Den Abend ließen wir in einem Oldie‐Lokal in Knysna mit Hits von gestern und Schallplatten unter der Decke als Dekoration ausklingen.
10.11.14 Tsitsikamma Nationalpark – Port Elizabeth
Der erste Regentag! Morgens hatten wir bei leichtem Nieselregen eine Stadtführung durch Knysna (u.a. mit Besichtigung des Gefängnis‐Museums), anschließend fuhren wir mit dem Bus zu den Knysna Heights, diesmal auf die andere Seite der Einfahrt. Wieder im Bus fuhren wir zum Mittagessen ein schönes Holz‐Restaurant im Tsitsikamma Nationalpark. Von dort aus starteten wir über den Mouth‐Trail einen Spaziergang. Über einen mit Holzplanken befestigten Weg ging es durch den Wald. Am Ende befanden sich drei Hängebrücken, die wir, schwankend über dem Wasser, überqueren konnten. Abends waren wir in Port Elizabeth, wo wir Freizeit hatten. Direkt neben dem Hotel befand sich eine Freizeit‐Mall mit Restaurants, einem Casino und einem künstlichen See. Nach Einbruch der Dunkelheit gab es dort Wasserspiele mit Musik und bunten Lichtern, das erinnerte ein wenig an Las Vegas.
11.11.14 Flug nach Johannesburg
Heute war frühes Wecken angesagt (um 5.30 Uhr), denn wir mußten heute früh zum Flughafen. Der Flug mit „South African Airways“ nach Johannesburg war nur 50 Minuten lang. Am Flughafen trafen wir unsere neue Reiseleiterin Susan und gingen mit unserem Bus, das gleiche Modell wie in Port Elizabeth, auf Reisen. Erneut quälte sich unser „Volksbus“ über die Berge (u.a. mußte er einen 56‐km‐Paß nehmen) bis wir in der Nähe des Krüger Nationalparks, in einer parkähnlichen Anlage, unser Quartier für die nächsten beiden Nächte bezogen. Die Hotelanlage befand sich auf einem Golfplatz, es war mehr eine Freizeitanlage für das Wochenende. Anstatt Hotelzimmer bekam jeder eins der Ferienhäuser zugewiesen, die um die Golfbahnen herum verteilt liegen. Als Einzelreisender hatte ich dadurch drei Schlafzimmer (mit drei Badezimmern), eine Küche, ein Wohnzimmer und ein Balkon (inklusive Grill) zur Verfügung. Was für ein Luxus! Zum Frühstück bzw. Abendessen wurden wir mit einem Shuttle‐Bus eingesammelt und ins Besucherzentrum gebracht.
12.11.14 Panoramaroute
Schon morgens konnten wir in unserer Anlage eine Flusspferdfamilie und ein Krokodil von einer kleinen Aussichtshütte beobachten (vorher mussten wir die Golfbahn Nr.2 überqueren – Vorsicht vor den tieffliegenden Golfbällen!). Über den Kweni‐Pass erreichten wir nach dem Frühstück die kleine Ortschaft Pilgrem´s Rest. Hier konnten wir das Goldmuseum und ein Museumshaus besichtigen. Im Museumshaus befand sich die Einrichtung aus der guten alten Zeit, als Pilgrem´s Rest als Goldgräberstadt in Südafrika berühmt wurde. Auch hier befanden sich – wie in fast jedem Ort, in dem wir Halt machten – zahlreiche Verkaufsstände mit Decken, geschnitzten Tieren und Masken, die man als Souvenirs kaufen konnte. Leider hatten wir in den höheren Lagen Nebel, und so konnten wir die Aussichten auf den Blyde River Canyon und auf die Bergkette „3 Roundables“ nur eingeschränkt genießen. In den „Burglers Luck Pottholes“ hat das Wasser im Lauf der Jahrtausende interessante Felsformationen geschaffen. Im dazugehörigen Museum gab es eine schöne Ausstellung mit ausgestopften Tieren aus der Region zu sehen. Das Wetter klarte danach etwas auf, und so konnten wir während der Panorama‐ Route doch noch einige schöne Foto‐ und Aussichtsstops machen (God´s View, Lisboa Falls, Wonder´s View u.ä.). In Graskop ließen wir den Nachmittag mit leckeren Waffeln ausklingen.
13.11.14 Krüger Nationalpark
Heute zogen wir in den Krüger Nationalpark um. Nach einer kurzen Fahrt durch eine Savannenlandschaft mit Akazien fuhren wir durch das Phabeni Gate in den Park. Hier war es schwül warm. Wir bezogen unsere Quartiere im Sukuza‐Camp, wie auch im Resort vorher hatten wir viel Platz: Für jede Zimmerbelegung war eine Rundhütte mit Strohdach reserviert, in der je drei Betten standen. Nachmittags dann eine Pirschfahrt mit dem Bus: Unser Fahrer Chris war früher Ranger in einem anderen Park, und so sahen wir bereits viele Tiere: Büffel und Krokodile an einem Wasserloch, Flußpferde, Giraffen, Zebras… Zwischendurch gab es noch eine abwechslungsreiche Landschaft zu sehen; vom ausgetrockneten Sabie‐Fluß bis zur Savannenlandschaft. Nachts hörten wir noch weit entfernt Donner, irgendwo im Nationalpark schien ein Gewitter zu sein.
14.11.14 Krüger Nationalpark
Erneut mußten wir früh aufstehen, denn um 5.30 Uhr begann unsere heutige Pirschfahrt. Frisch gestärkt mit eine Tasse Kaffee (das Lunchpaket wurde später verspeist) stiegen wir in einen von drei offenen Geländewagen. Unser Fahrer Herold konnte uns viel über die Natur (Baumsorten) und die Tiere erklären. Über Sprechfunk war er mit anderen Fahrern verbunden, und so bekamen wir viele Tiere zu sehen. Höhepunkte waren die Wasserbüffel und Nashörner, die sich direkt an bzw. auf der Straße befanden. Schließlich hörten wir von einem anderen Fahrer das Wort „Lion“ und Herold fuhr zügig zu einem Aussichtspunkt. Und da waren sie: Ein Löwenpaar, friedlich beisammen, wir dort hin bestellt. Bis auf den Leoparden hatten wir schon jetzt die „Big 5“ gesehen (Nashorn, Löwe, Elefant, Büffel). Das nächtliche Gewitter brachte scheinbar so viel Abkühlung, daß sich die Tiere auch tagsüber aus ihren Verstecken heraustrauten. Um 20.00 Uhr startete dann unsere nächtliche Pirschfahrt. Aufgeteilt auf zwei offene LKW fuhren wir durch die dunkle Wildnis. Links und rechts befanden sich zwei Suchscheinwerfer, mit denen die vorne sitzenden Gäste die Umgebung ausleuchten konnten. Ein Stachelschwein, Hyänen, ein Flußpferd (direkt neben der Straße stehend) und zu guter Letzt ein Leopard (damit war unsere „Big 5“‐ Sammlung komplett) waren nur einige Tiere, die wir unterwegs ausmachen konnten. Die Fahrt durch die nächtliche Wildnis, durch ein ausgetrocknetes Flußbett und vorbei an den Tieren, war ein spannendes Abenteuer, ein weiterer Höhepunkt unserer Reise.